
Informationen über die Zulassungs- und Ausbildungsbedingungen
Inhalt- Kurzfassung
- Tätigkeitsfelder
- Ausbildungsmöglichkeiten in den 16 Bundesländern
- Von der KinderpflegerIn/SozialassistentIn zur/zum ErzieherIn
- Berufsbegleitende Ausbildung
- Einkommen und Karriere
- Durchlässigkeit der Berufsausbildung
letzte Überarbeitung: 27.7.2016
Kurzfassung
In Deutschland gibt es den staatlich anerkannten Beruf der Erzieherin bzw. des Erziehers. Voraussetzung ist eine – je nach beruflicher Vorbildung – zwei- bis vierjährige Ausbildung an einer Fachschule oder – in Bayern – Fachakademie. In einigen Bundesländern reicht das Fachabitur für die Zulassung an eine Fachschule/-akademie, in den meisten Bundesländern ist eine einschlägige berufliche Erstausbildung (KinderpflegerIn, SozialassistentIn) nach dem Mittleren Schulabschluss Voraussetzung.
Wenn die (Fach)Hochschulreife vorliegt, kann man den Beruf auch an einer Hochschule erwerben. Das Studium dauert 3 bis 3,5 Jahre. Hier erwibt man den Berufsabschluss der Kindheitspädagogin/des Kindheitspädagogen.
Wenn eine berufliche Qualifikation wie z.B. SozialassistentIn vorliegt, kann man den Beruf an der Fachschule/Fachakademie auch berufsbegleitend erlernen. An Hochschulen ist die Voraussetzung für ein berufsbegleitendes Studium eine abgeschlossene Ausbildung als ErzieherIn.
Tätigkeitsfelder
Der Beruf der Erzieherin/des Erziehers hat eine lange Tradition in Deutschland. ErzieherInnen betreuen und fördern Kinder und Jugendliche. Sie arbeiten hauptsächlich in Kinderbetreuungseinrichtungen, z.B. in kommunalen und kirchlichen Kindertageseinrichtungen, Kinderkrippen, Schul- und Betriebskindertageseinrichtungen, Offenen Ganztagsschulen sowie Horten oder Heimen für Kinder und Jugendliche. Sie sind auch in Erziehungs- oder Jugendwohnheimen, Jugendzentren, Familien- oder Suchtberatungsstellen, Tagesstätten, Wohnheimen für Menschen mit Behinderung oder in ambulanten sozialen Diensten tätig. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten Kinderkliniken, kirchlich-religiöse Einrichtungen der Kinderbetreuung, Grund- und Förderschulen oder Internate, Jugendorganisationen und Interessenvertretungen sowie Erholungs- und Ferienheime.
Ausbildungsmöglichkeiten in den 16 Bundesländern
Die Ausbildungsbedingungen der Bundesländer für die Ausbildung von ErzieherInnen sind unterschiedlich. Bei Fragen, z.B. der Anerkennung ausländischer Abschlüsse, entscheidet das zuständige Ministerium. Einige Bundesländer bieten im Rahmen der Oberschulausbildung eine Doppelqualifikation an: Das heißt nach 12 bzw. 13 Jahren erhält man den Abschluss als AbiturientIn und als staatlich geprüfte/r ErzieherIn.
Die Zugangsvorausetzungen der einzelnen Bundesländern sind in der Borschüre "Die Zugangsvoraussetzungen zur sozial- pädagogischen Fachschulausbildung von Erzieherinnen und Erziehern" von WiFF zusammengefasst dargestellt.
Die Fachschulen bzw. (in Bayern) Fachakademien sind auf ErzieherIn.de nach Postleitzahlen hier geordnet, die Studiengänge hier. Die Berufsfachschulen für die Ausbildung als KinderpflegerIn oder SozialassistentIn sind unter den Websites der Länder zu finden, die über die Schulen des Landes Auskunft geben.
Seit 2004 gibt es auch die Möglichkeit, für eine spätere berufliche Tätigkeit in der Kita zu studieren. Bei den neuen Studiengängen an Hochschulen ist das Studium zentriert auf das Kindesalter, zumeist bis 10, maximal bis 13 Jahre. Die Hochschulstudiengänge sind hier oder bei WiFF zu finden.
Ob eine Fachschul- oder eine Hochschulausbildung „die richtige“ ist, entscheiden BewerberInnen aufgrund ihrer Zugangsvoraussetzungen und ihrer persönlichen Neigung.
Die Ministerien in den Bundesländern, die über die Aubsildungsmöglichkeiten informieren können sind im Folgenden aufgelistet:
Telefon: (0431) 988-0
Von der KinderpflegerIn/SozialassistentIn zur/zum ErzieherIn
Die Ausbildungssituation für KinderpflegerInnen und SozialassistentInnen sind in der Broschüre der Weiterbildungsinitiative zusammengefasst. Die Broschüre kann man kostenlos downloaden.
Berufsbegleitende Ausbildung
Die berufsbegleitende Ausbildung an einer Fachschule oder im Studium bietet die Möglichkeit, ein Einkommen während der Ausbildung zu beziehen. Es gibt aktuell keinen Überblick, welche Fachschulen berufsbegleitende Ausbildungen anbieten - hier muss man sich auf den jeweilligen Seiten der Fachschulen individuell informieren. Berufsbegleitende Studiengänge sind hier aufgeführt.
Einkommen und Karriere
Das Einkommen von ErzieherInnen variiert je nach Alter, Träger der Einrichtung und beruflicher Bildung. ErzieherInnen, die eine Zusatzausbildung zur/zum IntegrationserzieherIn haben, werden in einigen Bundesländern besser bezahlt, ebenso erhalten Leitungskräfte mehr Geld. Die Tarife im Öffentlichen Dienst finden sich bei der GEW.
Das Hochschulstudium ist in jedem Fall ein Weg, um auch als ErzieherIn eine gewisse Karriere zu machen. Karriere kann bedeuten, dass ein/e Bachelor-AbsolventIn einen drei- oder viersemestrigen Masterstudiengang absolviert, danach promoviert, d.h. den Doktortitel erwirbt, und dann selbst in die Wissenschaft geht - als HochschullehrerIn oder ForscherIn. Der Beruf der Erzieherin/des Erziehers ist keine Einbahnstraße.
Durchlässigkeit der Berufsausbildung
„Durchlässigkeit" heißt, dass eine auf einer Ausbildungssstufe erworbene Qualifikation auf einer anderen angerechnet wird, so dass nicht mehr alle dort verlangten Leistungen erbracht werden müssen. Wie die Anrechnung anderer pädagogischer Qualifikationen an Fachschulen erfolgt wird dargestellt im Artikel "Der Weg zur pädagogischen Fachkraft". An den meisten Hochschulen wurden inzwischen Anrechnungsverfahren entwickelt, die es FachschulabsolventInnen erlauben, mit einem kürzeren Studium als üblich einen Bachelor-Grad zu erwerben.
Die Übergänge von dem/der KinderpflegerIn und des/der SozialassistentIn zur Fachschule werden dargestellt in dem Artikel "Qualifikationsrahmen, Quereinstiege und die (Männer-) Quote - Aktuelle Herausforderungen an die Ausbildung von ErzieherInnen".
In einigen Bundesländern werden spezielle Ausbildungsgänge für UmschülerInnen entwickelt, z.B. in Brandenburg. Diese Initiativen sind vor allem auf die Bemühung zurückzuführen, mehr Männer in die Frühpädagogik zu lotsen, lesen Sie dazu hier.